Der Tango Argentino mit seinen geschmeidigen und weichen Bewegungen wurde in den letzten Jahren immer beliebter und erobert immer mehr Clubs und Tanzstudios. Der Tango Argentino ist die ursprüngliche Form des Tangos. Entstanden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, in den Armenvierteln von Buenos Aires, mit Einflüssen von Kreolen, Kubanern, Mitteleuropäern, vor allem aus Italien, wurde zur Musik der einheimischen Milonga getanzt, die leicht und fröhlich ist.
Später verlangsamte sich die Musik, in der die soziale Not und Liebeskummer besungen wurden, und es entstand ein ernsthafterer Tanz. Besonders in den Armenvierteln von Buenos Aires und Montevideo wurde der Tango zum Ausdruck der persönlichen, existentiellen Nöte und menschlicher Einsamkeit.
„Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann“, sagte der argentinische Tango-Komponist Enrique Santos Discépolo. Er wurde auf den Straßen, in Bordellen, in Hinterhöfen und in Kneipen getanzt, während er in den gehobenen gesellschaftlichen Kreisen als „verrucht“ und nicht „salonfähig“ galt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts, als Auswanderer nach Europa zurückkehrten, wurde der heißblütige Tango in Europa von englischen Tanzlehrern und Choreographen als Gesellschaftstanz angepasst und zum europäischen Standardtanz entwickelt. Er eroberte die Pariser Salons und etablierte sich als Gesellschaftstanz in Berlin.
Der Tango Argentino ist weicher, es gibt keine starre Tanzhaltung und keine „abgehackten“ Bewegungen. Die Musik hat keinen festen Rhythmus. Sie kann sehr langsam und melancholisch sein, im Dreivierteltakt (Vals) oder auch sehr schnell und beschwingt (Milonga). Es gibt zwar auch im Tango Argentino einige Grundregeln, einen Grundschritt (Basse) und bestimmte Schrittfolgen, jedoch bietet der Tanz viele Variationsmöglichkeiten.
Die Grundelemente des Tango Argentino sind zunächst einfaches Gehen, die „Caminata“, Stopps und Drehungen. Typische Elemente des Tanzes sind die Fußkreuze, wobei die Füße eng nebeneinander stehen, der linke vor dem rechten, die „ochos“, bei denen die Füße der Tänzerinnen auf dem Boden eine Acht beschreiben, Drehungen, wie die „mulinetas“ (Mühle), „boleos“ und „ganchos“ (Kicks).
Termine: Das Training findet dienstags im Bürgerhaus Wolfgang statt.